Schon lange Stand die Tour zur Klammspitze auf unserer Liste. Im November 2021 haben wir die Tour schon mal versucht und auf Grund der Schneelage und weil wir die Route bisher noch nie gegangen sind abgebrochen. Im Herbst 2022 haben wir sie dann endlich geschafft.
Die Große Klammspitze (und die deutlich schwierigere kleine Klammspitze) liegen in den Ammergauer Alpen über dem Gaistal. Start der Tour ist das berühmte Schloss Linderhof. Hier gilt auch 2022 noch: Parken für PKW kostet 3€ und Zahlung ist nur mit Münzen möglich. Also Kleingeld griffbereit halten.
Los geht es am Wanderparkplatz dann wie zum Brunnenkopf. Wir folgen dem Wanderweg und erreichen (relativ gut ausgeschildert) nach etwa 600 hm und 5 km die Brunnenkopfhütte. Hier gibt es von Mai bis Oktober auch noch die Möglichkeit seinen Energie- und Flüssigkeitshaushalt etwas aufzufüllen.
Statt hoch zum Gipfel des Brunnenkopf folgt man jetzt der Beschilderung zur Klammspitze. Hier wird bereits auf den Charakter der folgenden Tour hingewiesen: Alpine Erfahrung und Trittsicherheit sind wünschenswert (bzw. erforderlich!).
Zunächst verliert man wieder einige Höhenmeter. Dabei hat man die ganze Zeit das Ziel, die Große Klammspitze, fest im Blick. Nach einem kleinen Abstieg ins Tal folgt dann ein recht steiler Anstieg. Die noch fehlenden 450 hm legt man mit einer Steigung von 25-35 % zurück.
Im oberen Drittel folgen dann auch 2 kurze, drahtseilversicherte Abschnitte. Man ist hier nicht weiter exponiert oder stark absturzgefährdet. Trotzdem empfiehlt sich natürlich eine gewisse Kondition und Erfahrung. Bei der ein oder anderen Stufe Richtung Gipfel können auch schon mal die Hände zum Einsatz kommen. Insgesamt ist es aber doch recht einfaches Kraxel-Gelände.
Davon zeugen übrigens auch die Massen am Berg. Ein Geheimtipp ist der Berg schon lange nicht mehr. Natürlich waren wir bei bestem Wanderwetter im Oktober an einem Sonntag unterwegs, allerdings bereits nach Schließung der Hütte. Wer es etwas ruhiger mag, sollte sich vielleicht einen anderen Berg suchen. Oder eben außerhalb der Stoßzeiten am Wochenende unterwegs sein.
Zurück haben wir dann ab der Diensthütte der Bergwacht (5-10 min nach dem man wieder die Brunnenkopfhütte passiert hat) einen etwas weniger begangenen Steig Richtung Parkplatz genommen.